Sie sind wieder da………Herbstgrasmilben

 

Heute Morgen durften wir die ersten kleinen Biester dieses Jahres in unserer Praxis willkommen heißen. 

Bei diesen kleinen orangefarbenen Plagegeistern handelt es sich nämlich um Larven der Herbstgrasmilbe (Neotrombicula autumnalis) 
Diese Larven sitzen nach ihrem Schlupf von Sommer bis Herbst an Grashalmspitzen, Erderhebungen sowie gefallenem Laub und warten dort auf ihre Wirte.
Da sie nicht wählerisch sind, zählen dazu neben Vögeln auch sämtliche Säugetiere - egal ob Maus, Hund, Katze, Rind oder Mensch. 

Die kleinen Larven heften sich bei Kontakt an die Haut, besiedeln meist die Zwischenzehenbereiche, die Leistengegend, den Nasenrücken, die Augenbögen oder auch die Ohrränder. 
Beim Menschen werden meist die unteren Gliedmaßen oder die Taille befallen.
An diesen Stellen ist die Haut der Wirtstiere recht dünn mit ihren Mundwerkzeuge und Enzymen verflüssigen Sie das Gewebe und saugen es dann auf. 
Dieser Vorgang dauert etwas mehr als drei Tage. Danach fällt das Einzeltier ab und entwickelt sich zu einer erwachsenen Milbe.

Die entstandenen winzigen Hautwunden können in Verbindung mit dem Enzymen derartigen, teils unerträglichem JUCKREIZ verursachen, dass sich die betroffenen Patienten mit Krallen und Zähnen durch Benagen und Kratzen selbst verletzen. 
Der Juckreiz stellt das Haupt-SYMPTOM dar!

Es besteht beim Befall durch Herbstgrasmilben in Europa keine Gefahr der Übertragung von Krankheitserregern.

Die DIAGNOSE wird meist durch den Vorbericht, das klinische Bild und im besten Falle dem Nachweis der Larven auf der Haut gestellt. Allerdings sind die orangenen kleinen Punkte wirklich sehr klein und können manchmal erst mit dem dritten und vierten Blick erkannt werden.

Als in unseren Augen zuverlässigste aber auch zugleich aufwendigste Methode ist das Abwaschen der Beine/Pfoten vor allem die Zwischenzehenbereiche mit klarem Wasser nach jedem Spaziergang – dies kann schon zu einer deutlichen Besserung führen.

Zur medikamentösen THERAPIE bzw. der PROPHYLAXE stehen diverse Wirkstoffe Fipronil, Fluralaner, Selamectin,das pflanzliche Pyrethrum Extrakt aus Mutterkraut oder Sesamöl zur Verfügung. Welches Mittel für den jeweiligen Patienten sinnvoll ist muss individuell entschieden werden.

Bei noch offenen Fragen stehen wir Ihnen gerne zu verfügung

Ihr Praxis-Team